Deutschkurrent



Die deutsche Kurrentschrift war seit Beginn der Neuzeit bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts die allgemeine Verkehrs­schrift im gesamten deutschen Sprach­raum. Man kann sie die geschriebene Schwester der Fraktur nennen. Kant, Goethe, Schiller, Mozart, Beethoven, Nietzsche, Freud, Einstein; sie alle schrieben in Kurrent. Georg Saldens digitale Deutschkurrent basiert auf seiner eigenen Handschrift. Sie ist vergleichs­weise einfach zu lesen, da sie alles überflüssig und dekorative vermeidet.



Einzelschnitt ab

Die deutsche Kurrentschrift war lange Zeit die übliche Verkehrsschrift im gesamten deutschen Sprachraum. Georg Salden begann im Alter von 5 Jahren Sütterlin zu schreiben, eine spezielle Form der Kurrentschrift. Später studierte er an der Hochschule Originale der deutsche Kurrentschrift. Als Vorlage für die digitale Schrift schrieb Salden zunächst mit Spitzfeder und Tinte. Darauf aufbauend zeichnete er eine Kurrentschrift, die besonders gut lesbar ist, weil sie alles Überflüssige und Dekorative vermeidet. Die Outline der Deutschkurrent ist rauh, so dass der Eindruck von Handgeschriebenem entsteht.

Im Gegensatz zu den runden lateinischen Buchstaben zeichnet sich die Kurrenschrift durch gerade Striche, enge Winkel, und ovale Rundungen aus. Viele Formen entstammen der gotischen Kursivschrift des ausgehenden Mittelalters. Die deutsche Kurrentschrift kennt zwei unterschiedliche s. Das lange s steht am Anfang oder in der Mitte einer Silbe, das runde s am Ende einer Silbe (siehe Abb. oben). Für sp, st und sch gibt es spezielle Regeln. Deutschkurrent Expert enthält ein aufwendiges OpenType-Features, das für deutsche Wörter in den meisten Fällen die richtige Form erkennt und automatisch dementsprechend einsetzt. Zusätzlich sind beide s auch über die Tastatur zu erreichen: Auf der s-Taste liegt immer das lange s. Um das runde s zu erzeugen, tippen Sie einfach das Doppelkreuz (numbersign). Falls Sie im Font Deutschkurrent Expert die automatische s-Ersetzung korrigieren oder verändern möchten, besteht außerdem die Möglichkeit, das lange s über den Stern (asterisk) zu erreichen.

Neben einigen Ligaturen enthält die Schrift Deutschkurrent für die gängigsten Schriftzeichen ihre lateinischen Entsprechungen. So besteht die Möglichkeit, auch nicht-deutsche Texte zu schreiben oder einen Text „relativ lesbar“ zu setzen, ohne den unverwechselbaren optischen Eindruck der Schrift aufzugeben (siehe Abbildung oben). Die alternativen Zeichen können mittels OpenType-Feature angesteuert werden.

Handzeichnungen der Deutschkurrent von Georg Salden.